DJH Gemeinsam Arbeiten gemeinnützige GmbH
Seit über 100 Jahren regt das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) Menschen aus den unterschiedlichen Herkunftsländern, aus verschiedenen sozialen Schichten und mit verschiedenen kulturellen Hintergründen zum internationalen Austausch an und bringt sie einander näher. "Gemeinschaft erleben" unsere Gäste tagtäglich, wenn sie in den fast 500 deutschen Jugendherbergen mit den verschiedensten Menschen zusammentreffen.
Der DJH Landesverband Unterweser-Ems e.V. hat mit der Entwicklung von eigenen Inklusionsbetrieben in seiner Tochtergesellschaft DJH Gemeinsam Arbeiten gGmbH Pionierarbeit im Deutschen Jugendherbergswerk geleistet.
Mitarbeiter*innen mit Behinderungen leisten Tag für Tag in den Jugendherbergen Aurich und Leer, sowie dem Service & Booking Center Bremen gemeinsam mit ihren Kollegen*innen engagierte und gute Arbeit. Sie sind der beste Beweis dafür, dass die inklusive Gesellschaft möglich ist, wenn jeder die Chance bekommt, seine Fähigkeiten auch einzubringen.
Menschen mit Behinderung finden oft keinen Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt. Arbeit ist jedoch wesentlich für eine Lebensgestaltung in Eigenverantwortung und die Grundvoraussetzung für die Entfaltung der Persönlichkeit.
Häufig stehen einem Beschäftigungsverhältnis Vorurteile im Weg, z.B. behinderte Menschen seien weniger belastbar als Menschen ohne Behinderungen.
Ein weiteres Hindernis besteht in der Scheu manchen Arbeitgebers vor der Behinderung selber, dem alltäglichen Umgang damit und vor dem „bürokratischen Aufwand“, der nötig erscheint, wenn ein*e Mitarbeiter*in mit Behinderung eingestellt werden soll. Arbeitslose mit Handicap sind häufig gut qualifiziert, finden aber oft keinen ihrer Qualifikation entsprechenden Arbeitsplatz. Menschen mit Behinderung sind oft nicht freiwillig ohne Arbeit. Sie wollen arbeiten, denken jedoch, dass sie keine Arbeit finden, selbst dann, wenn sie sich intensiv und oft bewerben würden.
Das Leben mit einer Behinderung führt häufig zu Armut. Menschen mit Behinderung geraten überdurchschnittlich oft in prekäre Lebenssituationen. Dies betrifft Frauen mit Behinderungen in noch stärkerem Maße als Männer. Ein Großteil der Unterstützungsleistungen für Menschen mit Behinderungen unterliegt den Prinzipien der Sozialhilfe. Daraus resultiert, dass Menschen mit Behinderungen langfristig in ihrer wirtschaftlichen Situation eingeschränkt bleiben.
Durch einen Arbeitsplatz, mit dem die behinderten Menschen ihren Lebensunterhalt komplett eigenständig bestreiten können, werden sie unabhängiger und können ihr Leben selbstbestimmter gestalten. Hand in Hand geht damit die soziale Inklusion und gesellschaftliche Teilhabe der Mitarbeiter*innen.
Die Arbeitsstelle ist nicht nur Arbeitsplatz an sich, sondern auch oftmals ein erster Schritt aus der gesellschaftlichen Isolation hin zu gesellschaftlicher und persönlicher Akzeptanz.
Unser Ziel ist, eine Gesellschaft, in der alle Menschen - unabhängig davon, ob sie sich von einer Mehrheit unterscheiden - gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Alter, Migrationshintergrund, Sexualität, Religion und Behinderung sollen keine Gründe zur Aussonderung sein, sondern sind im Sinne von Vielfalt („diversity“) als Bereicherung der Gesellschaft willkommen.
Wir setzen uns dafür ein, neue unbefristete und qualifizierte Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung zu schaffen und somit das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung zu fördern.
Deutschland hat als einer der ersten Staaten das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, dass die bestehenden Menschenrechte für die Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen mit dem Ziel, ihre Chancengleichheit in der Gesellschaft zu fördern, konkretisiert, am 30. März 2007 unterzeichnet.
Link: UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen
(Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales)
Durch die Entwicklung von Jugendherbergen und anderen Betriebsteilen zu Inklusionsbetrieben wollen wir nicht nur neue und qualifizierte Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen schaffen, sondern neue Ideen zur Umsetzung der Inklusion in Jugendherbergen und anderen Betriebsteilen entwickeln und so die Chancen- und Arbeitsplatzgerechtigkeit für schwerbehinderte Menschen verbessern. Es soll ein Umfeld des gemeinsamen Arbeitens und Erlebens, der Begegnung und des Erfahrungsaustausches entstehen, in dem behinderte und nicht behinderte Menschen unterschiedlichen Alters gemeinsam ihren Alltag bestreiten und erleben.
Dadurch sollen nicht zuletzt auch unsere Gäste mit ihrem Aufenthalt gelebte Inklusion erfahren und erkennen, dass ein gleichberechtigtes Miteinander möglich ist.
Gästegruppen mit Behinderungen erleben in unseren inklusiv betriebenen Jugendherbergen nicht nur eine erweiterte Form der Akzeptanz, sondern auch Impulse für die eigene berufliche Entwicklung.
Fachlich, menschlich, inklusiv. Wir bilden aus! Mehr Infos findest du hier.
Jugendherberge Leer
Seit Mai 2012 wird die Jugendherberge Leer als deutschlandweit erste Jugendherberge mit inklusivem Betriebskonzept innerhalb der DJH Gemeinsam Arbeiten gGmbH erfolgreich geführt. In der Jugendherberge Leer arbeiten zurzeit 12 Mitarbeiter*innen mit mehr als 20 Wochenstunden, davon 6 Mitarbeiter*innen mit anerkannter Schwerbehinderung.
Zur Website der JH Leer
Jugendherberge Aurich
Seit Januar 2015 wird die Jugendherberge Aurich als deutschlandweit zweite Jugendherberge mit inklusivem Betriebskonzept innerhalb der DJH Gemeinsam Arbeiten gGmbH geführt. In der Jugendherberge Aurich arbeiten zurzeit 12 Mitarbeiter*innen mit mehr als 20 Wochenstunden, davon 6 Mitarbeiter*innen mit anerkannter Schwerbehinderung.
Zur Website der JH Aurich
Service- und Buchungscenter Bremen
Seit Juli 2017 ist das inklusive Service- und Buchungscenter (ISBC) innerhalb der DJH Gemeinsam Arbeiten gGmbH in Betrieb. Kund*innen können sich zu freien Kapazitäten in den Jugendherbergen im Nordwesten beraten lassen und direkt über das ISBC ihren Aufenthalt buchen. Im inklusiven Service- und Buchungscenter arbeiten 7 Mitarbeiter*innen mit mehr als 20 Wochenstunden, davon 3 Mitarbeiter*innen mit anerkannter Schwerbehinderung.
Hier erreichen Sie uns: Tel. 0421 59830-50, service.nordwesten@jugendherberge.de.